Aktienanalyse Louis Vuitton

Im Jahr 2022 erwartet der Luxussektor weltweit ein Rekordjahr mit einem Wachstum von 15 %, die weltweite Krise scheint diesem Sektor nichts anhaben zu können. Vorallem die Aktie des Luxusimperiums LVMH aus Frankreich erzielte nun neue Höchstwerte. Wie kann das sein? In dieser Aktienanalyse schauen wir uns LVMH genauer an und wieso in diesen Zeiten Luxusgüter so gut funktionieren.

Das wichtigste im Blick

  • Marktkapitalisierung: 347,9 Mrd. €
  • Gesamtumsatz (30.06.2022): 36,7 Mrd. e
  • KGV: 29
  • Umsatzrendite: 18,7%
  • EPS Wachstum (5J): 11,3%

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Wir mögen keine Misserfolge. Wir versuchen, sie zu vermeiden. Deshalb stellen wir bei vielen unserer neuen Produkte eine begrenzte Anzahl her. Wir setzen nicht das ganze Unternehmen aufs Spiel, indem wir ständig neue Produkte einführen.

Bernard Arnault, Président-directeur général von LVMH

Bernard Arnault Bernard Arnault, reichster Mensch der Welt (Stand 19. Dez. 2022)


1. Unternehmenshintergrund

Das 1854 gegründete Unternehmen ist ein französischer Luxuswarenhersteller, das mit teuren und exklusiven Reisegepäck bekannt wurde und beschäftigt derzeit 158.000 Mitarbeiter. LVMH, also Moët Hennessy Louis Vuitton, entstand durch den Zusammenschluss von Moët Hennessy und Louis Vuitton. Das operative Geschäft lässt sich einmal in den Bereich Mode/Schmuck und Alkohol aufteilen.

2. Finanzen und Kennzahlen

12 Mrd. EUR Gewinn im Jahr 2021

In den letzten Jahren konnte LVMH sowohl den Umsatz, als auch den Nettogewinn steigern, ausgenommen 2020. Bei einem Nettogewinn von 12 Mrd. EUR bei 64,2 Mrd. EUR Umsatz liegt die Eigenkapitalrendite bei 24,61 %. 2021 ist die Nachfrage nach Mode- und Lederwaren gerade in den USA und Asien stark gestiegen, in diesem Segment stieg der Umsatz auf 30,9 Mrd. EUR (+47 % ggü. 2020). Der operative Gewinn lag bei 17,2 Mrd. EUR, also doppelt so hoch wie m Vorjahr. Dieses Jahr hat LVMH schon 12 EUR an Dividenden ausgeschüttet, damit liegt die Dividendenrendite bei etwa 1,5 %.

Umsatzwachstum trotz Inflation in 2022

Der Umsatz stieg im dritten Quartal im Vergleich zum pandemiegeprägten Vorjahreszeitraum um 19 % auf fast 19,8 Mrd. EUR. Man profitierte auch durch Preiserhöhungen einiger Marken, wie zum Beispiel Rimowa. In der mit Abstand größten Sparte Mode und Lederwaren legte der Erlös im vergangenen Quartal sogar im Jahresvergleich um 22 % auf 9,7 Mrd. EUR zu. LVMH profitiert enorm von der Wiederbelebung des internationalen Flugverkehrs im Zuge der Pandemie. Nur in Asien, vor allem in China, gab es keinen nennenswerten Wachstum aufgrund von anhaltenden Lockdowns.

3. Geschäftsmodell

LVMH deckt vieles im Luxussegment ab, das Kerngeschäft sind dabei die Mode- und Lederware. Es gibt aber auch noch vier weitere Geschäftsbereiche: Uhren/Schmuck, Alkohol, Parfüms/Kosmetik und dem Einzelhandelverkauf. Zu den Marken gehören unter anderem:

Alkohol: Moët & Chandon, Dom Pérignon, Veuve Clicquot, Hennessy (Cognac), Belvedere (Wodka) Mode: Louis Vuitton, Givenchy, Kenzo, Loewe, Marc Jacobs, Fendi, Rimowa, Dior Uhren und Schmuck: Tiffany, Bulgari, Hublot, TAG Heuer



4. Schwächen und Risiken

Ein großer Faktor sind Wirtschaftskrisen und auch pandemiebedingte Lockdowns, 2020 konnte man sehen, dass solche Ereignisse Herausforderungen mit sich bringen und dass LVMH das Online-Geschäft stärker ausbauen muss, das wiederum Investitionen erfordert. Exklusivität von Luxusmarken limitiert die Skalierung und das Wachstum, wenn die Marken nicht an Kraft verlieren sollen und die Konkurrenten im Luxussegment wachsen online schneller. Die Marken sind das größte Asset von LVMH. Diese könnten beschädigt werden, sollten diese aus kurzfristiger Profitgier zu aggressiv vermarktet werden oder es zu negativer PR kommt. Bisher deutet sich das bei LVMH allerdings nicht an.

Die Onlinepräsenz wird immer wichtiger, das hat auch LVMH längst erkannt, so gehören zu den drei wichtigsten Zielen:

  • Die Markenlandschaft weiter stärken
  • Integration neuer Marken, aktuell vor allem von Tiffany
  • E-Commerce Geschäft ausbauen

5. Wachstum trotz hoher Inflation und Krisen?

Während Energie- und Lebensmittelpreise in die Höhe schießen und vielen Unternehmen die Jahresziele vermiesen, knallen in einer Branche weiterhin die Champagnerkorken: Luxusgüter-Hersteller wie Dior, Cartier oder Louis Vuitton spüren von der Krise bisher wenig. Sie erzielten auch in den ersten neun Monaten dieses Jahres zweistellige Wachstumsraten. Die Unternehmensberatung Bain & Company erwartet für den Luxussektor 2022 weltweit sogar ein Rekordjahr mit einem Wachstum von 15 % und einem Umsat von 353 Mrd. EUR.



Resilienz durch Globalisierung

Doch wie kann es sein, dass die Krise an der Brache vorbeigeht? Es gibt vor allem drei Punkte, die dabei helfen: die globale Aufstellung der Marken, die Resilienz der obereren Einkommensschichten gegen die Krise und eine deutliche Erweiterung der Zielgruppen. Seit der Öffnung der riesigen Wirtschaftsmärkte in Indien und China profitiere die Branche enorm. Kaufkräftige Konsumenten waren zuletzt weniger von Krisen betroffen als Konsumenten aus anderen Einkommensschichten. Außerdem gibt es mittlerweile viele Produkte zu Einsteigerpreisen für die Mittelschicht.

6. Aussichten

Das Wachstum dürfte auch in kommenden Jahren anhalten, allerdings langsamer werden aufgrund der möglichen Rezession im nächsten Jahr. Allerdings dürften sich Luxushersteller wie LVMH in einer Rezession als widerstandsfähig erweisen. Langfristig sieht sich die Luxusbranche ohnehin im Aufwind. Bain & Comp. erwartet, dass sich der weltweite Umsatz mit persönlichen Luxusgütern von aktuell rund 353 Mrd. EUR bis 2030 auf bis zu 580 Mrd. EUR erhöht.

Diese Analyse erschien erstmalig bei Bavest Briefings für Nutzer:innen von Plus & Premium. Möchten Sie Zugriff auf alle Aktienanalysen und Briefings erhalten? Sparen Sie 25% mit dem Gutschein "BAVEST25"

Hinweis: . Der Inhalt des Artikels ist kein Anlage- oder Finanzberatung. Anlagen bergen Risiken, mehr dazu im “Risikohinweis”.

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