Gleichzeitig passiv & aktiv investieren - Core-Satellite-Strategie erklärt

Inhalt

  1. Einführung
  2. Für wen eignet es sich?
  3. Die Geschichte des Core-Satellite-Strategie
  4. Der Core - Das Kerninvestment
  5. Die Satelliten
    1. Was eignet sich Satelliten-Investments?
  6. Vor- & Nachteile
  7. Fazit

Einführung

Auf den ersten Blick ist eine Core-Satellite-Anlagestrategie eine Methode zum Aufbau eines Portfolios, bei der der Schwerpunkt auf einer “Kerngruppe” von Anlagen liegt, die gut diversifiziert, langfristig und kostengünstig sind und nie geändert werden müssen, und einer kleineren Gruppe von Beteiligungen, die aktiver verwaltet werden und als “Satelliten” bezeichnet werden. Im Idealfall sollten Sie Ihren Kernbestand nur jedes Jahr oder möglicherweise sogar noch seltener überprüfen.

Dieser Ansatz ermöglicht es Ihnen, ein angemessenes Risiko einzugehen und gleichzeitig die Kosten, die Volatilität (Risiko) und die Steuerlast zu minimieren. Außerdem haben Sie so die Möglichkeit, verschiedene Anlagestrategien auszuprobieren und an den neuesten Trends teilzuhaben - und vielleicht sogar den gesamten Aktienmarkt zu übertreffen.

Core-Satellite-Strategy

Für wen eignet es sich?

  • Passives Investment mit Sektorwette oder Einzeltitel erweitern
  • Langfristiges Depot soll mit risikoreichen/chancenreichen Investments erweitert werden
  • Interesse an bestimmten Unternehmen, Sektoren oder Regionen

Zum einen können Sie bei Ihren Investitionen ein wesentlich höheres Risiko eingehen und so eine bessere Diversifizierung erreichen, da Sie keine Klumpenrisiken im Portfolio besitzen. Es gibt Ihnen auch die Möglichkeit, sich mehr mit Ihren Investitionen zu befassen und z.B Sektorwetten einzugehen.

Sie können auch verschiedene Anlagestrategien und -ansätze ausprobieren, ohne insgesamt ein zu großes Risiko einzugehen.

Die Geschichte des Core-Satellite-Strategie

Die Idee hinter einem Core-Satellite-Portfolio stammt aus den 1970er-Jahren. Die US-Ökonomen Fischer Black und Jack Treynor entwickelten die Markteffizienzhypothese von Eugene Fama weiter. Die wirtschaftliche Hypothese geht davon aus, dass Anleger:innen langfristig keine Überrendite erzielen können. Der Grund: Alle im Markt erzielten Preise würden sämtliche Informationen beinhalten, die Märkte sind effizient. Black und Treynor gingen jedoch davon aus, dass sich mit bestimmten Aktien aus Nischenmärkten durchaus Überrenditen erzielen ließen. Erst mit Einführung von ETFs wurde die Core-Satellite-Strategie richtig angewendet. Als Erweiterung der „Modernen Portfoliotheorie“ (MPT) nach Harry Markowitz strebt die Core-Satellite-Strategie im Kern eine sichere Grundrendite an.

Story

Der Core - Das Kerninvestment

Das sogenannte Kerninvestment (der “Core“) bildet die Basis des Portfolios und stellt die Achse dar, die um spezialisierte Investments ergänzt wird. In der Regel ist das Kerninvestment eine breit gestreute Anlage mit niedrigem Risiko. ETFs oder Aktien-Sparpläne eignen sich hierfür ideal. Sie bieten zu geringen Kosten über längeren Zeitraum gute Renditen, ob mit Cost-Average-Effekt oder mit stabilen Renditen über ETFs. Die Struktur eines Cores sollte möglichst zeitlos sein: Trendthemen, Sektowetten usw. die nur von kurzer Dauer sein könnten, haben keinen Platz im Core. Kurzfristige Investitionen oder Spekulationen haben im Core-Portfolio ebenfalls nichts zu suchen.

Core

Die Satelliten

Das zweite Segment des Portfolios sind die „Satelliten“. Typischerweise handelt es sich bei diesen um spezialisiertere Investments, die eine Überrendite („Alpha“) anstreben. Dies kann beispielsweise über das Engagement in ausgewählten Märkten sowie aktiv gemanagten Fonds und dem Kauf von Einzeltiteln erreicht werden. Verglichen mit dem Kerninvestment zeichnen sich Satelliten meistens durch ein höheres Risiko und höhere Gebühren aus.

Satelliten

Was eignet sich Satelliten-Investments?

Satelliten bestehen aus mehreren, oft aus thematischen Ausrichtungen. Sie bieten die deutlich höhere Chance auf höhere Erträge. Dennoch sind sie risikoreicher als der Core, somit sollte der Anteil am Portfolio im gesamten deutlich kleiner sein. Satelliteninvestments können aus den gleichen klassischen Anlageklassen wie das Kernportfolio bestehen. Aber auch alternative Anlageklassen sind möglich. Man empfiehlt meist eine Aufteilung von 80:20 - 80% Gewichtung des Core und der REst bestehend aus Satelliten.

Zu den typischen Satelliten-Investments gehören:

  • Sektorwetten: Cybersecurity, künstliche Intelligenz, Industrie 4.0 oder Elektromobilität
  • Impact Investing: Zum Beispiel Investments mit den Zielen, Klimaschutz oder Entwicklungshilfe zu fördern
  • Nischeninvestments wie Kunst, Kryptowährungen, Schiffsfonds oder Wein
  • Anlagestrategien wie Hedgefonds, Private Equity und Convertible Bonds
  • Faktor-Investing, zum Beispiel Investments in niedrig bewertete Unternehmen (Value), in kleine Unternehmen (Size), Unternehmensqualität (Quality) oder Kurstrends (Momentum)
  • P2P-Kredite
  • Rohstoff-Investments z.B Weizen, Gold, Silber etc.

Satelliten Beispiele

Vor- & Nachteile

Vorteile

Der wohl größte Vorteil der Core-Satellite-Strategie ist das die risikoärmeren Anlagen für Stabilität sorgen, eine gewisse Rendite langfristig erbracht wird, während die risikoreicheren Satelliten der Steigerung der Performances des Gesamtportfolios dienen.

Diese Risikostreuung sorgt hierbei, das zurückhaltende bzw. konservative Anleger nicht automatisch zugunsten der Sicherheit auf höhere Renditen verzichten müssen und dabei stabile Rendite besitzen. Gleichzeitig ermöglicht es risikofreudigeren Anlegern, zu spekulieren, ohne dabei die finanzielle Stabilität ihres Core-Satellite-Portfolios langfristig zu gefährden.

Nachteile

Anleger können ihr Risiko mit der Core-Satellite-Strategie erheblich reduzieren, dennoch gibt es auch hier keine Garantie auf eine sichere Rendite. Verluste sind auch bei einer vermeintlich sicheren Kernanlage nicht ausgeschlossen.

Darüber hinaus sollten Investor:innen über ausreichend Wissen und Erfahrung sowie ein gutes Gespür verfügen, um Trends zu erkennen, wenn sie ein Satelliten-Portfolio auflegen.

Fazit

Nun haben wir uns die Core-Satellite-Strategie genauer angeschaut: Die Idee bei dem Core-Satellite-Ansatz ist, dass der Core, von den riskanteren Satelliteninvestitionen unberührt bleibt. Letztere sollten also niemals das Kernportfolio und dessen Rendite gefährden. Auch die Gewichtung ist sehr bedeutend: Der Core sollte immer den Großteil des Gesamtportfolios ausmachen. Bei der Auswahl passender Satelliten sollten Anleger:innen ihre finanzielle Situation, ihre Sparziele und ihre Interessen hinsichtlich Trends nicht aus den Augen verlieren. Dann kann aus Core-Satellite-Investing eine lohnende Anlageform werden, die einen guten Mix zwischen langfristigen, sicheren Renditen und interessanten Sektorwetten oder Trend-Investments ermöglicht.

Bavest Gutschein: Spare 25% mit dem Gutschein "BAVEST25"

Hinweis: . Der Inhalt des Artikels ist kein Anlage- oder Finanzberatung. Anlagen bergen Risiken, mehr dazu im “Risikohinweis”.

Gleichzeitig passiv & aktiv investieren - Core-Satellite-Strategie erklärt
Older post

KGV von Aktien einfach erklärt

Das KGV ist eines der wichtigsten Kennzahlen für Aktien. Doch wie berechnet man es und vor allem wie nutzt man es bei Aktienanalysen?

Newer post

William Todt - Co-Founder & CTO - So investiert er

Heute fragen wir William Todt, Co-Founder & CTO bei Bavest , wie er investiert und welche Aktien er spannend findet.

Gleichzeitig passiv & aktiv investieren - Core-Satellite-Strategie erklärt